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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 208

1861 - Münster : Coppenrath
208 küßten. Die Heerführer faßten mich bei den Händen und Fü- ßen, die übrigen Obristen mit ihren Regimentern riefen mir zu: „Unser braver König!" Heute Morgen kam der Kurfürst von Sachsen nebst dem Herzoge von Lothringen zu mir. End- lich kam auch der wienerische Statthalter, Graf Starhemberg, mit vielem Volke hohen und niedrigen Standes mir entgegen. Jeder hat mich geherzt, geküßt und seinen Erlöser genannt. Auf der Straße erhob sich ein Zubelgeschrei: „Es lebe der König!" Als ich nach der Tafel wieder hinaus in's Lager ritt, begleitete mich das Volk mit aufgehobenen Händen bis zum Thore hinaus. Für den uns gesandten, so vortrefflichen Sieg sei dem Höchsten Lob, Preis und Dank gesagt in Ewigkeit!" Ganz Europa nahm warmen Antheil an der Rettung Wiens; nur Ludwig Xiv. war sehr bestürzt, und keiner seiner Minister hatte es wagen wollen, ihm die Nachricht zu überbringen. Der Türkenkrieg war indeß mit jener Niederlage nicht be- endigt, sondern dauerte noch fünfzehn Jahre fort. Der Kaiser blieb Sieger. Kara Mustapha wurde auf der Flucht bei Barkan eingeholt und abermals geschlagen. Eine noch größere Nieder- lage erlitt er bei Gran. Wegen dieser Niederlage wurde der Großwesir auf Befehl des Sultans bei Belgrad erdrosselt. Im Sommer des folgenden Jahres, 1684, entriß der Herzog von Lothringen auch Wissegrad, Waizen und Pesth, und im August 1685 Neuhäusel den Türken. Noch glänzender war der Feld- zug von 1686. Am 2. September wurde Ofen, nachdem es 145 Jahre unter der türkischen Herrschaft geschmachtet, erstürmt, und Ungarn war wieder gewonnen. Die Siege der kaiserlichen Waffen stellten hier allmälig auch die innere Ordnung her. Der im Jahre 1687 zu Preßburg gehaltene Landtag bestätigte in einem Neichsdekrete feierlich die Erbfolge des Hauses Oe- sterreich in männlicher Linie auf den Thron Ungarns, und Leopold's ältester Sohn, Erzherzog Joseph I., wurde sogleich als erblicher Thronfolger von Ungarn gekrönt. Bald auch sagten

2. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 79

1909 - : Schöningh
§ 7a. Die Kreuzzüge und ihr Einfluß aus die mittelalterliche Kultur. 79 dessen Leitung in Deutschland naturgemäß das Haupt der Ritterschaft, der Kaiser, übernahm. Nach dem „Reichstag Christi" in Mainz (1188) zog das deutsche Heer, an seiner Spitze der Kaiser Barbarossa, donan-abwärts. Jeder Teilnehmer mußte ein Pferd und die Barmittel zum Unterhalt sür zwei Jahre besitzen. Nachdem der Widerstand des griechischen Kaisers beseitigt war, zog das Heer hinüber nach Kleinasien, um nach der Erstürmung von Jkonium seinen Weg nach Süden fortzusetzen. In den Fluten des Saleph aber endete Friedrich Rotbart sein kühnes Ritterleben. Mit Entschlossenheit übernahm Friedrich von Schwaben die Führung des Heeres und schickte sich zur Belagerung von Akkon an. Doch die Seuche riß ihn dahin. Leopold von Österreich übernahm seine Stelle und vereinigte sich mit Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich, die inzwischen auch mit Kreuzheeren angekommen waren. Akkon mußte kapitulieren (1191). Schwere Beleidigungen, die ihm der englische König zufügte, veranlaßten Leopold, mit den Deutschen abzuziehen, und als auch Philipp August in Unfrieden mit dem englischen Könige seinen Rückzug angetreten hatte, schloß letzterer (1192) mit Saladin Frieden: den Christen wurde die Küste von Thrus bis Jaffa zugestanden; Jerusalem blieb in der Gewalt Saladins; die Kreuzfahrer durften in kleinen Trupps die heiligen Stätten besuchen. Dann zog auch Richard ab. (Siehe unten Heinrich Vi.) Der Erfolg des Kreuzzuges war gering. Mit ihm waren die gemeinschaftlichen Züge des christlichen Abendlandes dahin; die folgenden Kreuzfahrten find nationale Unternehmungen. Der Kreuzzugsplan Heinrichs Vi. entsprang seiner Idee zur Begründung eines Weltreichs. (Siehe unten Heinrich Vi.) Wenn er auch selbst nicht zur Ausführung feines großartig angelegten Planes kam, fo erreichte doch ein deutsches Kreuzheer — es zog 1197 von Apulien aus —, daß ein einheitliches Küstengebiet von Antiochia bis gegen Jaffa mit neuen militärischen Stellungen den Christen gesichert wurde. Auch wurde auf diesem Zuge das deutsche Spital, das vor Akkon begründet worden, mit reichen Gütern ausgestattet und so der deutsche Ritterorden begründet, der den italienischen Johannitern (begründet 1113) und den französischen Templern (begründet 1128) als gleichbedeutend zur Seite trat. Der Kreuzzug von 1204, den Papst Jnnoeenz Iii. ins Leben gerufen hatte, nahm anfangs Ägypten zum Ziele, richtete sich dann aber gegen das griechische Reich und begründete hier auf den Trümmern des oströmifchen Reiches das sogenannte lateinische Kaisertum, das 1261 fein frühes Ende fand, und dem dann die griechische Restauration zu Konstantinopel folgte.

3. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 282

1847 - Königsberg : Bon
282 14g v. Chr. in eine römische Provinz verwandelten. In einer andern Beziehung blieben.aber die Griechen Sieger. Die Römer bildeten sich nach griechischen Schriften und Kunstwerken; ihre Sprache wurde im weiten römischen Reiche Umgangssprache. Nach der Theilung des röm. Reiches 395 wurde die östl. Halb- insel mit der Stadt Konstantinopel (Byzanz) der Mütelpunkt des oström., byzantinischen oder auch griechischen Kai- serthums. Die Kreuzzüge brachten dem Reiche keinen Ge- winn; vielmehr eroberten 1204 die Pilger des vierten Kreuzzuges statt Jerusalem Konstantinopel und gründeten dort ein lateini- sches Kaiserthum. Gewannen nun auch die Griechen noch vor 1300 ihr schon sehr zusammengeschmolzenes Reich wieder, so konnten sie sich doch immer weniger gegen die Türken halten, welche 1453 unter Muhamed Ii. Konstantinopel eroberten. Erst 1821 erhoben sich die Griechen wieder und erkämpften bis 1833 ihre Freiheit. A. Die europäische Türkei. Von 39 — 48° Br., 34 — 47° L. — Gegen N. Rußland und Oesterreich; gegen O. an das schwarze Meer die Straße von Konstantinopel; gegen S. an das Marmormeer, die Str. der Dardanellen, den Archipelagus und Griechenland; gegen W. un das jonische und adriak. M. — 9000 £1 M., 12 Mill. E. — Hauptgebirge ist der Hämus oder Balkan, dessen böchster Punkt, der Orbelos, 9000" h. ist. Von diesem zieht sich ein Zweig südlich bis zum Cap. Matapan und enthält den Pin- dus im W., das Rodope-Geb. im O., Olymp (0000'), das Worgeb. Athos rc. Flüsse: Donau mit Save, Morawa und Pruth rc. Neben den Gebirgen hat das Land auch große, fruchtbare Ebenen, welche das ganze Jahr hindurch im kräftigsten Grün prangen. Die südlichen Gegenden haben eine äußerst milde und angenehme Lust, die indeß der vielen Gebirge wegen sehr veränderlich ist, so daß oft Schnee und Donner auf einander solgen, bald heißer Südwind, bald kalter Nordwind weht, Pro- dukte: Eisen, Salz, Schwefel, Alaun, Asbest, Kreide, Marmor, Meerschaum rc., vortrefflicher Wein, Rosinen, Korinthen, Taback, Baumwolle, Baumöl, Safran, Krapp, edle Früchte, Gummibäume, Getreide, Mais; Schafe mit feiner Wolle, Ziegen, Pferde, starke Viehzucht, Bienenzucht rc. Manufakturen werden fast nur von Griechen und Juden angelegt und liefern Leder (Cocduan, Saffian rc.), Seiden- und Baumwottenwaaren, türkisches Garn, Tapeten; vortreffliche Färbereien, Kupfer- und Stahlfabr. Zum Handel haben die Türken wenig Lust; dieser wird daher haupt- sächlich von (Rajah's) Griechen, Armeniern und Juden betrieben. Der auswärtige Seehandel ist ganz in den Händen der Frem- den (Franken). Die Türken selbst beschränken sich auf Küsten- schifffahrt. Die Ausfuhr übersteigt die Einfuhr ansehnlich und

4. Altertum und Mittelalter - S. 258

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 258 — Anstrengungen und Entbehrungen erlagen, zumal der Zug größtenteil durch ohnehin höchst unwirtliche Gegenden ging und eine glühend heiße Augustsonne die des Klimas nicht gewöhnten Europäer außerordentlich belästigte. Anderseits aber fanden die Wallbrüder auch wieder bei der christlich-armenischen Bevölkerung des südöstlichen Kleinasiens willige Aufnahme und reichliche Unterstützung, so daß es den Vortruppen unter Gottfrieds Bruder Balduin und unter Tancred nicht schwer fiel, die aus dem Wege liegenden Städte und Burgen in ihre Gewalt zu bringen. Leider entspann sich über das Recht der Besetzung derselben zwischen den genannten Führern eine heftige Fehde, die das ganze Unternehmen zu gefährden drohte und nur mit Mühe geschlichtet werden konnte. Verstimmt sonderte sich Balduin vom Haupthcere ab und wandte sich nach dem Osten, wo er binnen kurzer Zeit eine 'Menge christlicher Orte vom Joche der Türken befreite und feiner Botmäßigkeit unterwarf. Sein Ruhm verbreitete sich über den Euphrat hinaus und lenkte die Aufmerksamkeit der ebenfalls christlichen Bewohner Edeffas auf ihn und der dortige Fürst Theodor beeilte sich, feine Unterstützung gegen die benachbarten muham-medauifcheu Stammhäupter anzurufen und ihm dafür die Nachfolge in der Herrschaft zu versprechen. Balduiu ging auf den Antrag ein, wurde von der Bevölkerung Edessas mit Jubel begrüßt und nach der bald darauf erfolgenden Ermordung Fürst Theodors allgemein als Gebieter anerkannt. Nun entwickelte er eine wahrhaft staunenswerte Umsicht und Thätigkeit, und seinem Feldherrntalente und seiner Tapferkeit gelang es, durch Unterwerfung der umliegenden Städte und Landschaften dem Krenzheere eine starke Vormauer im Osten zu schaffen. Im Oktober 1097 trafen die Wallfahrer vor dem syrischen Antiochien ein, dessen Besitz eben so wichtig wie seine Belagerung schwierig war. Der Emir Baghi Sidjan hatte die ohnehin stark befestigte Stadt in furchtbaren Verteidigungszustand zu setzen gewußt, die Besatzung beträchtlich vermehrt und Lebensmittel auf sechs Monate zusammengebracht. Das Pilgerheer zählte allerdings noch immer gegen 300 000 Streiter, vermochte indes bei der geringen Breite des Orontesthales seine Kräfte nicht hinreichend zu entwickeln, den Platz nicht völlig einzuschließen und die Ausgänge nicht sämtlich zu bewachen. So kam es, daß die Christen, denen es überdies gänzlich au Belagerungszeug fehlte, lange Zeit gar keine oder doch nur sehr mäßige Fortschritte machten. In die größte Not aber brachte sie ihre eigene sträfliche Unbesonnenheit, mit der sie die Vorräte des üppigen Laubes binnen wenigen Wochen vergeudeten, so daß zu Beginn des Winters der bitterste Mangel eintrat,

5. Altertum und Mittelalter - S. 260

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 260 — ihr unternahmen die zu neuer Begeisterung entflammten Wallbrüder am 28. Juni einen Ausfall und schlugen das überraschte Türkenheer nach kurzem Widerstande in die Flucht. Antiochien war gesichert, aber nun erhob sich ein heftiger Streit um den Besitz desselben. Boemnnd, durch dessen Vermittelung es gewonnen worden, verlangte es für sich, und Raimnnd, der ihm die Erwerbung nicht gönnte, forderte die Auslieferung der Stadt an den griechischen Kaiser, obgleich dieser durch seine Thatlosigkeit den mit ihm abgeschlossenen Vertrag längst zerrissen hatte. Darüber ging die beste Zeit zum Weilermarsch verloren, und zuletzt brachen auch noch Seuchen aus, denen Tausende zum Opfer fielen, unter ihnen der päpstliche Legat, Bischof Adhemar von Puy. Da riß dem Volke die Geduld; mit lautem Toben drängte es zum Abzüge und drohte, sich im Weigerungsfälle einen Führer ans seiner Mitte zu wählen. Die Fürsten erschraken, und ohne Zögern wurde der Streit durch Überlassung des Fürstentums Antiochien an Boemuud beendet und der Befehl zum Aufbruch gegeben. In der zweiten Hälfte des November verließen die Kreuzfahrer die Stadt am Orontes, verbrachten den Winter mit Eroberungen im nördlichen Syrien und setzten dann im Frühjahre die Meeresküste entlang ihren Weg nach Süden fort. Am 5. Juni 1099 gelangten sie von Cäsarea aus über Ramla nach Emmaus, und am Morgen des 6. Juni erblickten sie von der Höhe herab die'zinnen von Jerusalem, das sie mit hellen Freudeuthräneu und tauten Lobgesängen begrüßten. Jerusalem war kurz vorher von dem ägyptischen Kalifen zurückgewonnen worden. Dieser Wechsel hatte für die Christen insofern günstige Folgen, als nun die Türken nicht das mindeste thaten, um den Fall der Stadt zu verhindern, deren Verlust sie den Ägyptern sogar gönnten. Doch Jerusalem sonnte nicht so leicht erobert werden, denn es besaß, abgesehen von seiner überaus geschützten Lage, hoppelte, durch Türme gedeckte Mauern, und seine unter dem Oberbefehl Jfthiakars stehende Besatzung belief sich auf 60 000 Mann, wahrend das Pilgerheer wenig mehr als 20 000 zum Streits fähige Männer zählte. Zudem fehlte es nicht nur gänzlich an Belagerung^ gerät, sondern auch an dem nötigen Material und an der hinreichten Menge geschickter Hänbe zur Anfertigung desselben. Ehe aber diesem Mangel abgeholfen werden konnte, sollten die Wallbrüder noch einmal die ärgsten Dualen zu erdulden haben, welche Hunger und Durst bei verzehrender Sonnenglut dem Menschen zu bereiten vermögen. Endlich setzte bte Ankunft einer genuesischen Flotte, welche Werkzeuge, Zimmerleute und vor allem Lebensmittel brachte, den Entbehrungen ein Ziel.

6. Theil 10 - S. 555

1809 - Berlin : Duncker & Humblot
555 icn in das türkische Gebiet der Einbrüchen ge- macht, Der Kaiser begab sich selbst, nachdem er die ganze Kordonlinie seiner Truppen bereis't hatte, zur Hauptarmee, mit welcher er am 2.4. April Sabacz mit Sturm angriff und (l5. April 1768) eroberte, dabei den größten persönlichen Muth zeigend, wahrend zugleich an der Gewin- nung der Festung Chotzym ein anderer Theil deö Heeres arbeitete, das erst am 19. Septem- der seinen Zweck erreichte, und unter dem Her- zoge von Koburg einen Theil der Moldau ein- nahm. Zn Kroatien hatte der alte berühmte Held Gideon Laudon, die Festungen Novi und Dub i za erobert; Belgrad aber war der Gegenstand der vorzüglichsten Hoffnungen, deren Erreichung man von der Hauptarmee erwartete, die von dem Kaiser und Laöcy geführt, in ei- nem ungesunden Lager stand, und am stärksten die Folgen eines heißen Sommers, dürrer Wüsten oder der morastigen Ausdünstungen litt *), deren Opfer aber auch die ganze weite Linie des Heeres wurde, so daß durch eine große Sterblichkeit die Kräfte desselben bedeutend ge- schwächt wurden. Um so gefährlicher war nun der Angriff, *) Vom Ansange des Monats,s Junius 1788 bis May gab's 172000 Kranke, und aus denselben 33000 Tobte, ob- gleich Joseph durch die größte Menschenfreundlichkeit fite das Wohlbefinden der Armee sorgte.

7. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 34

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
34 t I > V - 8) Donner- ruid Hagelwetter, Wolkenbrüche, Ue- berschwemmungen und Wasserhosen, welche letz- tere auf dem mittelländischen Meere, besonders von dem Gebirge Carmel her, aufstiegen, sich in's Land hincin- zogen, und Alles verwüsteten, was sie erreichten. Mit dem Oftwinde kamen nicht selten 4) Züge von der Wander- oder Zugheuschrecke, ein durch seine unersättliche Gefräßigkeit und außerordentliche Menge für die Morgenlander furchtbares Jnsect, und eine wahre Landplage. Die Zugheuschrecke ist größer, als die abendländische. Ungeheuere Schwarme derselben, welche von Augenzeugen mit Kriegsheeren verglichen werden, ver- heeren oftmals im Morgenlande die reichsten Aerndtcn. und verursachen allgemeinen Mißwachs und Hungersnöten Sie erscheinen in so erstaunlichen und so dichten Heeren, daß die Sonne verdunkelt, und cs plötzlich so finster wird, daß man nicht 10 Schritte vor sich sehen kann; denn ein solcher Schwarm ist nicht selten 4 — 6 Stunden lang,' und 2— 3 Stunden breit. Weit und breit umher hört man das Geräusch von ihrem Fressen. Wo sie sich nie- derlassen, wird in wenig Stunden eine Strecke von etli- chen Meilen ganz kahl. Joel 1, 4. ff. Zuweilen werden sie mit dem Winde in das mittelländische Meer geführt, und kommen darin um. Solche Heere von Heuschrecken durchziehen nicht nur das Morgenland, sondern sie haben zuweilen fast ganz Europa durchzogen, und ganze Gegen- den verwüstet. Im Jahr 1693 kam selbst ein Zug dieser Heuschrecken bis nach Thüringen, und nahm einen Raum von 4 Meilen lang und breit ein. Noch in den Jahren 1747 und 1748 haben sie Ungarn, Polen, Schlesien, Hol- land und selbst England sehr heimgesucht. 5) Das Ausbleiben des Früh- und Spatregens gehörte auch unter die Landplagen Palästinas, weil da- durch in der Regel Mißarndten und förmliche Hungers- noth die unglücklichen Folgen waren. 6) Der Aussatz und die Pest. Im Ganzen hatte Palästina eine sehr gesunde, wegen seiner Berge, und wegen der vielen Kräuter an denselben, reine und gewürzige Luft. Der Aussatz, eine der lang- wierigsten und schrecklichsten Krankheiten, ist auch ursprüng- lich nicht ein Erzeugniß Palästinas, sondern Aegyptens. Da diese Krankheit nicht nur sehr ansteckend, sondern auch in ihrem Beginn wenig auffallend war, so fand es Moses für nöthig, in Absicht auf dieselbe die genausten Kennzeichen

8. Geschichte des Mittelalters - S. 83

1892 - München [u.a.] : Franz
Dritter Zug Barbarossas. — Vierter Zug uach Italien. 83 diesen nach Rom zu führen, unternahm Friedrich 1166 einen Friedrich neuen Zug nach Italien. Alexander Iii. entfloh nach Benevent, ^om 11g<* der Kaiser zog in Rom ein 1167. Jetzt stand er ans dem Gipfel seiner Erfolge. Da brach durch die ungewöhnlich starke Sommerhitze und daraus folgende Regengüsse eine Seuche im deutschen Heere aus, die den größten Teil desselben wegraffte. Diesem Unglück des Kaisers in Rom folgte ein allgemeiner Aufstand Erhebung beider Lombarden, die das drückende Regiment seiner Vögte mit Lombarden, steigendem Ingrimm ertragen hatten; sie oertrieben die kaiserlichen Gewaltboten und besetzten die Alpenpässe, um den Kaiser von Deutschlaud abzuschneiden. Mit knapper Not gelang es Friedrich, über Susa und die burgundischen Alpen zu entkommen. Vierter Zug nach Italien 1174—1177. Fast sieben Jahre mußte Friedrich warten, bis die Lücken, die der Tod in den Heerbann des Reiches gerissen, wieder soweit geschlossen waren, daß er zum mertenmal nach Italien ziehen konnte. Dort waren alle Städte der Lombardei bis in die Romagna in einen großen Bund getreten, hatten Mailand wieder aufgebaut und zu dessen Schutze eine Festung angelegt, die sie ihrem Verbündeten Alexander Iii. zu Ehren Alessandria nannten. Gegen diese Stadt Friedrich I. wendete sich Friedrich zunächst, nachdem er 1174 über den Mont ti01' d^ssan-Cenis in Italien eingedrungen war. Aber die Bürger vou Alessaudria verteidigten sich tapfer, und als ein großes Lombardenheer zu ihrem Entsätze herannahte, zog sich Barbarossa gegen die Alpen zurück, um neue Verstärkungen aus Deutschland zu erwarten. Jetzt bot er auch Heinrich den Löwen zur Heeresfolge auf. Dieser hatte München (1158) gegründet, Lübeck zum wich- Heinrich der tigsteu Hafenplatz an der Ostsee erhoben und die Germanisieruug Löwe, von Wagrien, Mecklenburg und Pommern zum Abschluß gebracht. In diesen Bestrebungen hatte Barbarossa Heinrich dem Löwen freie Hand gelassen, ja sie noch dadurch gefördert, daß er dem Herzog beim dritten Zug nach Italien die Heeresfolge erließ und sich seiner bald daraus in einer Streitigkeit mit mehreren norddeutschen Fürsten annahm, die Heinrich dnrch seine Herrschsucht gegen sich aufgebracht hatte. Je höher aber dessen Macht durch die Gunst des Kaisers unterdessen gestiegen war, desto selbständiger hatte er sich fühlen gelernt und desto größer wurde für ihn die Versuchung, nach völliger Unabhängigkeit zu streben. Als ihn der Kaiser wieder zum Zuge nach Italien aufbot, erschien ihm dies nicht nur äußerst lästig, sondern er fürchtete auch wohl nicht ohne Grund, daß feine Gegner in Norddeutschland seine Abwesenheit zu einer Erhebung benützen 6* __ j

9. Theil 3 - S. 389

1806 - Leipzig : Hinrichs
- Ungarin 989 (Sraffdjaft 3íp¿ und die §amiíieñgistet ^e$ Kaufes Bapolpa bejtimmt. 3ïïun fchíug 3apoípa feine 3te|ïben$ fr» Ofen auf# tinb vermalte fï<t> mir bec Tochter bes polnifchen Königs Cigismunbs, Sfamía. ©och faum (;atte biefe ihm den' ^rittjen 3oh«nn ©igfsmunb Roblen, aíé bec $ónig (1530) jlirbr, und gegen den mit i^etbinanb a&qefdjlcff«.nett ^rieben, bec junge ‘Prinj jum Könige ausgerufen und 00» limans Cchuhe won feinec Sïïuttec ubergeben wirb. Coliman aber fenbet den jungen ^Jrinjen mit feî* nec ?D?utter nach Ciebenbùrgen, und bemächtigt ftcfc felbjî bes von 3«polpa befeffenen ^iks von Ungarn. @etn hatte ^erbtnanb bicfes Sanb alé ein turfifches Sehen gegen einen jährlichen Tribut übernommen ; aber Colimen ver* langte nicht nur die völlige Räumung Ungarns, fenberu auch einen Tribut wegen Oejíreidj. Ssis jum üyaljre 1546 bauerte der tvilbe ^ampf fort, in welchem die Surfen die vorltegenben Sauber verheerten, und eine große ihrer Bewohner in die ©Haverei abfuhrten, bis enb« lieh ^erbinanb an Coliman alles überließ, was biefer ero» bert hatte, und einen jährlichen Tribut von 30000 S)uca* fen entrichtete. Ceit biefer Seit öauett unter den Regenten auö hem ojîteicfcifchen *f?aufe, die nun Ungarn in einer fortlaii* fenben golge, fo wie Böhmen, erhalt, der unfelige ^ampf mit den dürfen fort, bis beten ?0?ae&t felbjl all* mehlig fdwäcfcet wirb. Qüben fo nachteilig fur die innere Slul)e bes Sanbes war der ^'ampf bec Sîegenien mit den górfíen von Ciebenbùrgen; beim 3fo$ann Cigis» munb behauptete fettbauemb den íéwgiíchen Sied, bis er im

10. Theil 2 - S. 36

1830 - Königsberg : Bornträger
36 Italien. fanden hier gegen Abend immer eine zahllose Menge Lnstwand- ler versammelt." „Am Hafen liegt der Pallast des Andreas Doria*) (-00) dem Meere so nahe, daß die Wogen desielben fast seine Schwellen bespülen. Von hier aus stieg er mit dem Kaiser un- mittelbar auf seine Galeere, und bewirthete den hohen Gast, nicht mit republikanischer Einfachheit, sondern mit asiatischer Pracht und Verschwendung, indem er, zu dem größten Erstaunen Karls, alles nur einmal gebrauchte Silbergeschirr sogleich über Bord werr fen ließ. Der Kaiser wußte aber nicht, daß der schlaue Doria Netze unter der Galeere hatte ausspannen lasten, die alle Kleino- dien auffingen." In Genua werden noch heute, wie einst im Mittelalter, die schönsten und dauerhaftesten Sammete gemacht. Sie prangen in den herrlichsten Farben, besonders in Schwarz, Scharlachrot!) und dunkelgrün, und übertreffen darin die, welche in Lyon in Frankreich gemacht werden. Auch stehen die genueser schwarz- seidenen Strümpfe und Bänder in Ansehen. Man macht hier ferner schöne parfümirte Blumen und Handschuhe, und mit allen diesen und andern Waaren wird ein ausgebreiteter Handel getrieben. Ii. Die Insel Sardinien. Daß sie von Corsica durch die Meerenge von San Bo ni fac io (spr. Bonifatscho) getrennt wird, ist schon oben gesagt worden. Sie ist sehr bergig, und wird von Norden nach Süden von einem Ge- birge durchzogen, das nur im Sommer von Schnee und Eis frei wird. So mild auch die Luft, besonders an den Kü- sten ist, so veränderlich ist sie doch. Oft ist cs drückend heiß, und dann wieder, am meisten in der Nacht, so kalt, daß die Leute sich in ihre Schafpelze hüllen und Kaminfeuer anzünden müssen. Im Februar stehen die Bäume schon in der schön- sten Blüthe, und den ganzen Sommer hindurch regnet es fast gar nicht. Aber im August fangen die leichten Regenschauer an, die schnell Stickluft entwickeln, und nun ist die Luft so ungesund und giftig, daß die Einwohner sich nur mit großer *) Andreas Doria war in der Mitte des 16ten Jahrhunderts Doge von Genua, und zugleich der erste Seeheld seiner Zeit- Ec beglei- tete den Kaiser Karl V., als dieser seine Fahrt gegen Algier unternahm, und führte dabei die Flotte an. Er ist derselbe, der in Schillers Ver- schwörung des Fiesko als Greis vorkommt.
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